Seit 2009 besteht unsere kleine Hobbyzucht. Leopardgeckos erschienen uns damals als Terrarien-Anfänger besonders geeignet. Die Haltung der Leos ist recht unkompliziert. Erste Erfahrungen mit dieser farbenfrohen Reptilienart konnten wir zuvor bereits im Bekanntenkreis sammeln.
Zum Züchten des Nachwuchses kamen wir hauptsächlich durch Neugierde. Wie sieht ein schwangerer Gecko aus? Wie sehen Reptilieneier aus? Wie schlüpfen die Kleinen und viele weitere Fragen ließen uns den ersten Versuch des Züchtens starten.
Äußerst erfolgreich für unser "erstes mal" haben wir acht kleine Leos einen Start ins Leben ermöglicht. Leider sind uns dabei auch zwei Eier "kaputt" gegangen. Auf ihnen bildete sich Schimmel. Damit den anderen Geckoeiern nichts passiert, mussten wir diese schnell entsorgen.
Lest unten mehr über die Anfänge unserer Hobbyzüchterei. Wenn Ihr Fragen oder Anregungen habt, dann könnt Ihr uns gerne schreiben.
Die Elterntiere
Unsere ersten Leopardgeckos haben wir ganz klassisch aus dem Tierhandel erworben. Die Farbformen wurden dort nicht mit ausgezeichnet, daher können wir dazu keine 100% sicheren Aussagen treffen. Also falls jemand von Euch uns bei der Bestimmung behilflich sein könnte, würden wir uns freuen.
Viele unserer Nachzuchten besitzen einen intensiven Gelbton, welchen sie hauptsächlich unserem Männchen (s. Bild unten) zu verdanken haben. Leider hat er bereits, bevor er zu uns kam, seinen Schwanz abgeworfen und hat nun nur noch einen nachgewachsenen Schwanzstumpf. Besonderes Kennzeichen von ihm: Tierisch gechillt und faul.
Zu unserem Bock - Patternless Albino - gesellte sich dann auch recht schnell unser erstes und später dann auch unser zweites Weibchen.
Bei unserem ersten Weibchen handelt es sich um einen Hypo (s. Foto rechts). Sie ist äußerst zutraulich und eine wahre Geckoeier-Produktionsmaschine. Bereits in ihrem ersten Eiablagejahr hat sie 12 Eier gelegt. Leider haben nur acht der Eier überlebt. Fasziniert von der Zahmheit und von den großen Augen in den Bann gezogen, kann sie fast jeden in einen Gecko-Fan verwandeln.
Das andere Weibchen - Patternless - ist die kleinste unserer Geckobande und sie kam
als letzte zu uns. Nach einer langsamen Eingewöhnung haben wir sie zu den beiden anderen ins Terrarium gesetzt.
Dennoch war ihr Start nicht ganz so einfach. Die Integration in die bestehende kleine Gruppe lief nicht gerade harmonisch ab - Mobbing war angesagt. In dieser Zeit saßen wir oft gespannt vor dem Terrarium und hofften, dass die Geckos sich aneinander gewöhnen. Zum Glück nahm alles ein positives Ende.
Das Terrarium
In ihrer natürlichen Umgebung leben Leopardgeckos in der Wüste, bspw. in Afghanistan. Aus diesem Grund wird zur Haltung der Tiere ein Trockenterrarium benötigt. Damit die Geckos ihr natürliches Verhalten zeigen können, wird pro Pärchen ein Becken mit den Mindestmaßen von L 60 x B 45 x H 30 empfohlen. Wir halten unsere Leos in einem Terrarium der Größe L 100 x B 50 x H 50.
Leopardgeckos besitzen hohe Ansprüche an die Temperatur. Daher haben wir verschiedene Temperaturzonen in dem Terrarium realisiert. Direkt unter dem Spotstrahler haben wir eine Schieferplatte gelegt, so dass die Geckos in den Abendstunden noch eine wärmende Quelle aufsuchen können.
Auf dem Boden haben wir verschiedene Versteckmöglichkeiten untergebracht. Eine direkt in der Nähe des Spotstrahlers gefüllt mit feuchtem Moss, sowie zwei im rechten Drittel.
Auch unsere selbstgebaute Rückwand bietet den Dreien mehrere Verstecke an.
In ihrer ursprünglichen Umgebung lieben Geckos es, zu graben. Damit sie auch in unserem Terrarium diese Möglichkeit erhalten, haben wir eine Sand-Lehm-Mischung als Bodengrund verwendet. Nach zahlreiche Versuchen haben wir damit nun endlich den für unsere Geckos geeigneten Boden gefunden.
Der selbstgebaute Inkubator
Man kann ihn für teures Geld im Einzelhandel kaufen oder aber auch selber bauen - den Inkubator. Habt keine Scheu, das Züchten klappt auch mit der Marke Eigenbau.
Hierzu haben wir ein kleines Aquarium als Gehäuse verwendet. Da der Inkubator ständig beheizt bzw. die Temperatur konstant gehalten werden muss, haben wir am Grund des Inkubators eine Aquariumheizung in ca. 5 cm hohem Wasser befestigt.
Zwei Tontöpfe und eine durchlöcherte Plastikscheibe dienen als Fundament für die Boxen mit den Geckoeiern. Die Boxen wiederum wurden mit Vermiculit - einem Feuchtigkeitsspeichernden Granulat - befüllt.
Damit die Wärme den Inku nicht verlässt, haben wir das eigentliche Aquarium mit Styropor beklebt. Um nicht jedes mal das den Deckel zu öffnen, haben wir ein Sichtfenster in das Styropor geschnitten. So kann zu jeder beliebigen Zeit ein Blick ins Innere geworfen werden.
Eine super Anleitung für den Eigenbau eines Inkubators findet ihr hier.
Der Schlupf
Von der Temperatur im Inkubator hängt vieles ab: die Brutdauer sowie das Geschlecht der Geckos. In der Regel schlüpfen die Jungtiere nach etwa 35 - 70 Tagen.
Unser Inkubator hatte die gesamte Zeit über eine Temperatur von 26°C. Damit wollten wir die Wahrscheinlichkeit auf weibliche Geckos erhöhen. Nach durchschnittlich 64 Tagen schlüpften bei uns die Geckos aus ihren prallen, elastischen Eiern.
Kaum aus dem Ei geschlüpft, laufen die Kleinen flink durchs Becken und zeigen direkt ihr angeborenes Abwehrverhalten: Sie richten sich auf und geben quietschende Töne von sich. Aber seht doch lieber selbst, wie ein solcher Schlupf abläuft. Im letzten Jahr haben wir einen unserer Junggeckos beim Schlüpfen gefilmt.
Nachdem die Jungtiere geschlüpft sind, werden sie von uns vorläufig in einzelnen Becken gehalten. So haben die Geckos weniger Stress und wir können sie in der ersten Zeit besonders gut beobachten. In den ersten Tagen fressen die Nachkömmlinge noch nichts, da sie sich noch von den Nährstoffen des Eis ernähren. Nach ca. einer Woche bieten wir ihnen die ersten kleinen Heimchen an. Diese werden regelmäßig mit Vitamin- und Kalziumpulver bestäubt, so dass auch unsere Geckos optimal versorgt werden. Neben Heimchen kommen dann später auch Steppengrillen, Heuschrecken, Mehlwürmer etc. auf den Tisch.
Alle unsere Nachzuchten erhalten Futter von der Pinzette, aber auch freilaufendes Futter wird ihnen angeboten. Schließlich sollen die jungen Geckos auch das Jagen lernen. In der ersten Zeit werden sie daher auf Zeitungspapier gehalten. Wenn das mit dem Jagen noch nicht so gut klapp, dann fressen sie so wenigstens keinen Sand, der in zu großen Mengen Verstopfung verursachen kann.
Eine Übersicht über unsere Gelege aus dem Jahr 2011 findet Ihr in folgender Tabelle: